Im November 2019 hast du die Leitung von DB Management Consulting übernommen. Wie hat DB MC sich seitdem weiterentwickelt?

Aus meiner Sicht hat DB MC sich in den letzten drei Jahren in vielen Dimensionen stark weiterentwickelt. Strategisch haben wir einen starken Fokus auf die erfolgreiche Umsetzung der Bahn-Dachstrategie Starke Schiene gelegt. Gleichzeitig entschied sich der Konzern für eine erhebliche Reduzierung von externen Beratungskosten. Darauf basierend haben wir uns im Hinblick auf unser Beratungsprodukt, unsere Kultur und unsere Struktur und Größe weiterentwickelt.

Von der Größe und Struktur sind wir heute mit ca. 100 Berater:innen ein anderes Unternehmen als noch vor drei Jahren. Unsere Reorganisation, wozu unter anderem auch die Bündelung der Berufseinsteiger in unserem Analystenpool zählt, hat uns zu einer noch fokussierteren und schlagkräftigeren Organisation gemacht. Gleichzeitig haben wir uns auch in kultureller Hinsicht verändert: Wir sind diverser und fachlicher geworden, insgesamt noch näher an die Kolleg:innen in den Geschäftsbereichen gerückt. Der dritte und wichtigste Aspekt ist die Veränderung bei Scope und Inhalt unseres Beratungsprodukts. Wir sind heute in deutlich komplexeren Projekten unterwegs – das macht mich persönlich sehr stolz.

Inwiefern haben sich unsere Projekte verändert und worin erzielen wir aktuell besonders großen Impact?

Unsere Projekte sind tendenziell größer und komplexer geworden und zahlen zu einem Großteil unmittelbar auf die Starke Schiene ein. Ein beispielhaftes Projekt ist die Reorganisation eines großen Geschäftsfelds. Bevor unser Kunde sich entschied, das Projekt mit uns durchzuführen, wurde auch die Beauftragung einer externen Beratung geprüft. Um die Weichen für eine erfolgreiche Umsetzung zu stellen, haben wir uns bei DB MC strukturell – mit einem entsprechend großen und erfahrenen Team – komplett neu aufgestellt. Im Ergebnis haben wir in Rekordzeit ein Reorganisationskonzept mit unserem Kunden erarbeitet und dieses im Schulterschluss umgesetzt. Ich denke, diese Kombination aus konzeptioneller Stärke und Wirksamkeit in der Umsetzung ist es auch, was uns von externen Beratungen differenziert.

Wir haben im letzten Jahr unsere DB MC Strategie geschärft. Was beinhaltet diese?

Im Wesentlichen macht ein Vierklang deutlich, was unsere Mission für die DB ist und was uns auszeichnet: Wir entwickeln wegweisende Lösungen für die Starke Schiene. Gleichzeitig treiben wir die Umsetzung von Themen und stellen ihre Wirksamkeit sicher. Wir sind als Managementberatung erste Wahl für das Top-Management der Bahn und geben Impulse auch über die Projektarbeit hinaus. Die vierte Säule beinhaltet den expliziten Auftrag, Top-Talente für die DB zu gewinnen und weiterzuentwickeln.

Ganz wichtig ist mir auch das „Wie“ wir diese Mission erfüllen – quasi unsere „DNA“: Wir bringen Leidenschaft und Know-how für die Starke Schiene ein, haben eine fundierte Meinung und übernehmen darüber hinaus Verantwortung, sei es in Pro-Bono-Projekten, zum Beispiel um die Organisation der Getreidetransporte von der Ukraine in den Westen aufzubauen oder indem wir interimsweise auch eine Umsetzung mitsteuern.

DB MC soll auf deutlich über 100 Berater:innen wachsen. Gleichzeitig hat sich der Arbeitsmarkt um die besten Talente weiter verschärft. Welche Schwerpunkte setzt DB MC im Recruiting?

Wir haben letztes Jahr alle für das Recruiting relevanten Kennzahlen analysiert. So konnten wir zum Beispiel feststellen, dass wir in Recruitingformaten vor allem dann gut sind, wenn wir eine persönliche Beziehung zu Kandidat:innen aufbauen. Es ist großartig zu sehen, dass Analysten dann fest bei uns einsteigen möchten, wenn sie die Menschen und Themen hinter DB MC „hautnah“ kennenlernen konnten.

Auch unser Analystenpool zahlt sich in diesem Zusammenhang aus. Berufseinsteiger finden in den ersten 1-2 Jahren nach Abschluss ihres Studiums bei DB MC ein Umfeld vor, in welchem sie die DB, die verschiedenen Geschäftsfelder, DB MC und das Beraterhandwerkszeug kennenlernen und sich durch den Einsatz in verschiedenen Projekten schnell weiterentwickeln können.

Was spricht auch auf „Professional“ Ebene für einen Einstieg in unserem Team?

Neueinsteiger erwartet ein bunter Strauß an Themen und Benefits durch spannende und hochrelevante Projekte mit einem hohen Impact sowie die Arbeit in Vorstandsnähe, eine gute Work-Life-Balance bei leistungsgerechter Vergütung und ein großartiges Team. Wir sind ein toller Einstieg in die Bahn! Unsere Projektstandorte sind das Rhein-Main Gebiet für die großen Geschäftsfelder und Berlin für die Zentralfunktionen der Bahn – damit bieten wir neuen Kolleg:innen eine überschaubare Reisetätigkeit und eine sehr gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Wie sieht das Profil als Inhouse-Berater:in bei DB Management Consulting aus? Ist „der perfekte CV“ entscheidend?

Der perfekte CV ist nicht entscheidend. Zu uns passen Persönlichkeiten, die sich für Themen begeistern, die die Bahn bewegen. Wir suchen Kolleg:innen, die Konzepte und Lösungen erarbeiten und umsetzen möchten und dafür auch bereit sind, im positiven Sinne anzuecken. Auf senioren Leveln benötigt es selbstverständlich auch ein grundlegendes Verständnis für Beraterhandwerkzeug, aber in Summe ist mir die Motivation und der gesunde Fit in unser Team sehr viel wichtiger als der perfekte Lebenslauf.

Last but not least: Was treibt dich jeden Morgen an, deine Arbeit zu tun?

Mich treibt die Kombination aus zwei wesentlichen Aspekten an: Ich kann an entscheidender Stelle und ganz konkret etwas Großes gestalten – die Mobilitätswende in Deutschland. Und das in enger Zusammenarbeit und im Austausch mit tollen und spannenden Menschen – unseren Auftraggebern und Mitarbeitenden.

Yann Weber sammelte im Laufe seiner bisherigen Karriere sowohl Berufserfahrung in der externen und internen Beratung als auch in seinen Führungspositionen im Konzern. 2012 wechselte er als Projektleiter aus der externen Beratung bei McKinsey & Company zu DB Management Consulting und verantwortete dort als Principal konzernweite Beratungsprojekte. Drei Jahre später entschied er sich für einen Wechsel in die Linie und übernahm die Leitung des Bereichs Strategische Ressortprogramme Infrastruktur der DB AG. Von März bis Oktober 2019 leitete er parallel die Geschäftsfeldentwicklung bei DB Netz und übernahm im November 2019 die Leitung von DB Management Consulting.