Artikel: Auf ein Gespräch mit Principal Ralph Albert
Ralph, was hast du vor deinem Einstieg bei DB MC gemacht?
Nach meinem Master in Technologie und Management bin ich als Consultant in einer externen Beratung mit den Schwerpunkten Logistik und Supply Chain Management eingestiegen und war dort knapp sechs Jahre im Bereich Automotive Logistics tätig. Inhaltlich ging es um unterschiedliche Themen, von operativen bis zu strategischen Fragestellungen, wie bspw. „Wie müsste ein Distributionsnetzwerk in 10-15 Jahren aussehen?“ Die Bahn hatte ich schon immer als relevanten und spannenden Arbeitgeber im Hinterkopf – nicht zuletzt auch daher, weil ich das Geschäftsfeld DB Cargo bereits 2009 in einem Praktikum kennengelernt habe.
Warum hast du dich entschieden Berater zu werden? Wolltest du schon immer Berater werden?
Ursprünglich hat mein Bild vom Berater-Stereotyp mich davon abgehalten in die Beratung zu gehen. Auf einer Veranstaltung zum Tag der Logistik bin ich dann auf eine interessante Beratung aufmerksam geworden und habe gemerkt, dass die eigentlich genau das machen, was ich inhaltlich ausüben möchte. Ich habe große Lust, mich immer wieder in neue Themen und Fragestellungen einzuarbeiten, Ideen für die Entwicklung von Konzepten und Lösungen einzubringen und diese auf Augenhöhe mit Auftraggebern zu diskutieren.
Wie bist du dann zu DB MC gekommen?
Nach sechs Jahren Automotive Logistics Beratung stand für mich fest, dass der richtige Zeitpunkt für ein neues Arbeitsumfeld gekommen war. Gleichzeitig wollte ich meinen Fokus noch stärker auf Strategieberatung legen. Als Logistiker begeistere ich mich schon lange für die Fragestellung, wie wir durch deutlich mehr Schienengüterverkehr nachhaltige Logistik vorantreiben und damit einen entscheidenden Beitrag zur Mobilitätswende leisten können. Da die Bahn für dieses Thema das entscheidende Unternehmen ist, stand DB MC für mich in der engeren Auswahl.
Seit dem Studium bin ich aber auch immer begeisterter Bahnfahrer geblieben – mich spornt es bis heute an, dass bei der Bahn noch viel zu tun ist und ich die Möglichkeit habe, meinen Beitrag dazu zu leisten. Ich entschied mich für DB MC und habe diese Entscheidung bis heute nicht bereut.
Womit beschäftigst du dich in deinem aktuellen Projekt Customer Experience Management?
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass es sich im Projekt Customer Experience Management um kein klassisches Strategieberatungsprojekt handelt. Gemeinsam mit unserem Auftraggeber wollen wir die Kundenperspektive (die Perspektive unserer Fahrgäste) im Fernverkehr durch das Customer Experience Management nachhaltig verankern. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Hauptziel für die Steigerung der Fahrgäste im Fernverkehr auf 260 Millionen Reisende pro Jahr, indem wir z.B. zielgruppenspezifische Maßnahmen für die Kundengewinnung identifizieren und aufsetzen.
Dabei arbeiten wir mit vier Beraterinnen und Beratern Hand in Hand mit unseren Auftraggebern, um gemeinsam gute Ergebnisse für die „Starke Schiene“ zu erzielen und die Verkehrsverlagerung umzusetzen. Unsere Aufgabe ist es dabei auch, Beschleuniger zu sein und ausgewählte Initiativen als Schnellboot zu treiben.
Was sind besondere Herausforderungen im Projekt?
Aus interner und externer Perspektive gibt es zwei Herausforderungen. DB MC intern liegt die Herausforderung darin, dass jede Woche anders aussehen kann – das ist einerseits sehr spannend, bedeutet aber gleichzeitig, dass wir nicht immer genau wissen, wie die nächsten zwei Monate aussehen. Als Team müssen wir daher sehr agil arbeiten können.
Aus externer Sicht verfolgen wir mit dem Customer Experience Management auch das Ziel, vom Bereichs- bzw. Inseldenken hin zu einer kundenzentrierten Perspektive entlang der gesamten Reisekette des Kunden bzw. der Kundin zu kommen. Dabei berücksichtigen wir immer die unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse unserer Zielgruppen – denn die Erwartungen an eine Bahnreise von Geschäftsreisenden oder Bahnvielfahrern unterscheiden sich beispielsweise in vielen Punkten von den Erwartungen einer Familie mit kleinen Kindern.
Du hast dich vom Senior Consultant zum Principal weiterentwickelt. Auf was hast du dich bei deiner Karriere und Entwicklung konzentriert? Hast Du Tipps für angehende Beraterinnen und Berater?
Während mir Titel als junger Berater deutlich wichtiger waren, ging es mir mit zunehmender Erfahrung vor allem darum, immer wieder in neue inhaltliche Themen einzutauchen. Mit meinen Projektteams möchte ich spannende Themen begleiten und mich bei großen Herausforderungen einbringen können. Daher habe ich mich z.B. bewusst dazu entschieden, nicht ausschließlich Logistik-Projekte zu übernehmen, sondern mit dem Fernverkehr auch ein anderes Geschäftsfeld sowie das dortige Marketingressort kennenzulernen und Projekte, wie bspw. das Customer Experience Management zu verantworten.
Als Berater oder Beraterin ist von dir gefragt, anders und auch kritisch denken zu können und gleichzeitig Begeisterungsfähigkeit mitzubringen: Nur so kann man seine Auftraggeber für eine Idee oder für neue Lösungen gewinnen – für mich macht das den Reiz meiner Arbeit aus.
Welche Eigenschaften sollten neue Kolleginnen und Kollegen aus deiner Sicht mitbringen?
Eine der wichtigsten Eigenschaften ist Neugierde. Neugierde hilft dir, um dich schnell in neue Themen einzuarbeiten, Bestehendes zu hinterfragen und gemeinsam mit dem Kunden nach möglichen Lösungen zu suchen. In der Beratung gilt es, die richtigen Fragen zu stellen und nicht müde zu werden immer wieder mit neuen Fragen die Problemstellung deines Kunden zu verstehen.
Beraterinnen und Berater müssen nicht in jedem Fachgebiet tief drinstecken, das können sie auch gar nicht. Vielmehr geht es darum, neue Wege zu finden, sich mit etwas Bestehendem nicht zufrieden zu geben, sondern den Wunsch und den Antrieb zu haben, etwas besser machen zu wollen. Als Bahn haben wir noch immer viele Herausforderungen vor uns – mich persönlich spornt das an. Inzwischen kenne ich den Konzern und einige Geschäftsfelder immer besser: DB MC ist ein Bereich, wo wir die Möglichkeit haben die Verkehrsverlagerung in den verschiedensten Projekten aktiv mitzugestalten und voranzutreiben.
Last but not least, wie verbringst du deine Freizeit am liebsten, Ralph?
Ich habe zwei Leidenschaften: Ich koche und esse gerne und bin außerdem unheimlich gerne zum Wandern in den Bergen unterwegs. Meine Frau und ich suchen uns dann entweder Routen, die sich gut mit einer Zugreise verbinden lassen oder ganz und gar abgelegen sind. Empfehlen kann ich z.B. die Region um Oberammergau oder auch den Chiemgau. Und ich freue mich schon sehr darauf endlich auch wieder mal mehrere Freunde bekochen zu können.